Zu einer Hybrid-Sitzung des Steuerkreises – mit analoger und digitaler Präsenz der Teilnehmenden – war nach Heideck in die Räume der HT Group GmbH eingeladen worden.
Nach der Begrüßung durch Jutta Siemantel, Vorsitzende des Bereichs Wirtschaft, informierte Stefan Eigner ausführlich über das mittelständische Unternehmen, für welches allein in Heideck 180 Beschäftigte tätig sind.
Mit mehr als 55 Jahren Erfahrung hat das Unternehmen weltweit bisher rund 7000 Projekte realisiert. Modulare Räume im Bereich von Gesundheit, Pflege und Forschung sind die Spezialgebiete. Zurzeit ist die Firma auch am Ausbau der Kreisklinik Roth beteiligt.
Stephanie Rauh, Auszubildende im dritten Lehrjahr, berichtete von den durchlaufenden Bereichen und von den Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb. Zurzeit seien 14 Azubis beschäftigt.
Seine achte Auflage habe der Portfolio-Ordner erfahren, hieß es dann. In dem Ordner können Schülerinnen und Schüler alle Unterlagen zu Berufswahl, -orientierung und Bewerbung sowie Zeugnisse und Praktikumsbestätigungen abheften. Den Ordner gibt es zu einem Eigenbeitrag von drei Euro.
Larissa Theiss von der Unternehmerfabrik stellte anschließend die neue Webseite vor: www.ausbildungroth.de. Sie enthält regionale Infos für Jugendliche, Schulen und Unternehmen zu den Themen Berufswahl, Berufsorientierung, Ausbildung und Bewerbung. Herzstück ist eine Datenbank, die derzeit 2300 Ausbildungs- und Praktikumsangebote enthält. Darüber hinaus Studienplatzangebote, Ausbildungsbetriebe, Berufsbilder und duale Studiengänge.
Felix Lehnhoff ist stellvertretender Geschäftsführer der Unternehmerfabrik und designierter Nachfolger von Geschäftsführer Karl Scheuerlein, der ebenfalls anwesend war. Lehnhoff informierte über die am 5. Oktober stattfindende Online-Lehrerinformationsveranstaltung, bei der Aufbau, Inhalte und Handhabung der neuen Webseite vorgestellt würden. Fast zwei Jahre Arbeit und ein gut fünfstelliger Betrag seien dafür investiert worden.
Über die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt berichtete Ute Ernst von der Agentur für Arbeit. Im August gab es noch 400 offene Ausbildungsstellen, denen 100 Bewerber gegenüberstanden. Jeder Jugendliche hatte rechnerisch vier Stellen zur Auswahl, wobei allerdings Berufswunsch und Entfernung zwischen Ausbildungs- und Wohnort entscheidende Faktoren seien. Gerade in ländlich geprägten Regionen fänden manche Unternehmen auch deshalb schwer Nachwuchs, weil sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar sind.
Eine aktuelle Schätzung besagt, dass jetzt noch etwa 65 junge Leute auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Die meisten überbrücken die Zeit durch Teilnahme an Lehrgängen oder besuchen das Berufsvorbereitungsjahr. Freie Stellen gibt es im Baugewerbe, bei Bäckereien und Fleischereien, in gewerblichen Berufen, in der Industrie, im Groß- und Einzelhandel, in kaufmännischen Berufen, bei Ärzten und Zahnärzten, bei Kfz-Mechatronikern und in der Gastronomie.
Wer jetzt noch sucht, solle sich bei der Agentur für Arbeit melden.
Lars Hagemann von der IHK Nürnberg hob die Bedeutung der dualen Ausbildung hervor.
Andrea Droglauer leitet die Anton-Seitz-Mittelschule Roth und ist Vorsitzende für den Bereich Schule. Sie stellte fest, dass es diesmal große Abschlussklassen gebe, weil viele Schüler als Folge des Distanzunterrichts eine Schulzeitverlängerung beantragt hätten. Manche hätten auch noch nicht gewagt, sich zu bewerben.
Sebastian Pröger von der Realschule in Roth ist aber zuversichtlich, dass alle Schulabgänger mit Ausbildungsplätzen versorgt werden könnten.
Text: Manfred Klier – RHV